Drohneneinsatz beim Karpfenangeln

Nützliches Hilfsmittel oder moderner Schnickschnack?

Seit diesem Jahr gehöre ich auch zu denjenigen, die einen solchen Quattrocopter ihr Eigen nennen. Immer wieder wurde ich darauf angesprochen und aus diesem Grund möchte ich euch in diesem Beitrag erzählen, unter welchen Voraussetzungen deren Einsatz für mich Sinn macht, welche Modelle etwas taugen und, was man beim Fliegen beachten muss.

Braucht man als moderner Karpfenangler eine Drohne?

Wie ist eure Meinung?

Diese Frage möchte ich ganz eindeutig mit NEIN beantworten. Klar, sie macht vieles einfacher, nimmt aber auch irgendwo den Reiz des Ungewissen. Ich habe mir die Drohne in erster Linie zugelegt, um meinen Youtubevideos eine neue Perspektive zu verleihen. Im Frühjahr fuhr ich mit Michael nach Italien und für dieses Großprojekt musste einfach eine Drohne her. Dass ich sie auch für meine Angelei nutzen kann, war mir im Vorfeld gar nicht wirklich bewusst.

Aber wenn sie schon einmal da ist, nutzt man sie natürlich. In erster Linie fliege ich die Gewässer ab und:

  1. …suche nach Fischen, die sich im oberflächennahen Bereich aufhalten. So kann man schnell sehen, ob man richtig sitzt oder, ob eine andere Stelle erfolgversprechender sein könnte. Eine gute Höhe um die Fische nicht zu spooken, ist 15-20m.

  2. Auch wenn man keine Fische sieht, zeichnen sich von oben ganz deutlich Gewässerstrukturen ab, wie z.B. Plateaus, Seerosenfelder, Krautbänke oder Scharrkanten. Man erhält viel schneller einen Überblick über das Gewässer, als wenn man alles mit dem Boot abfahren müsste.

  3. Man kann ebenso im Vorfeld schauen, ob die angepeilte Stelle am anderen Seeufer wirklich frei ist, bevor man mit dem Boot übersetzt.

  4. Angeblich ist es mit entsprechenden Modifikationen auch möglich seine Montagen und das Futter raus zu fliegen anstatt zu werfen. Aber ehrlich gesagt, geht mir das dann doch etwas zu weit.

  5. Wenn ich im Flachwasser angele und die Wasserqualität es zulässt, kontrolliere ich am Morgen auch meinen Futterplatz mit der Drohne und schaue, ob ich aktiv fressende Fische ausmachen kann.

Fische im Cover
Na, wo würdet ihr ablegen?
Schade! Stelle besetzt.

Die Möglichkeiten, die ein solches Gerät bietet, erleichtern die Location im Vorfeld der Angelei schon ungemein. Doch ganz ehrlich, dafür hätte ich das Geld nicht investiert. In erster Instanz ist es für mich eine Kamera, die ich für Video- und Fotoaufnahmen nutze.

Futterplatz accepted!!!

Kurze Marktübersicht

Der Drohnenmarkt ist ein sehr junger Markt, auf dem noch richtig viel passiert. Von Model zu Model sind die technischen Neurungen noch so groß, dass es sich meiner Meinung nach schon lohnt die neueren Versionen zu kaufen. Ansonsten ist man wahrscheinlich in 3-4 Jahren so weit ab vom Schuss, dass man sich gleich wieder eine neue kaufen will.

Immer weiter verbessert wird in erster Linie die Akkulaufzeit, die Stabilität der Verbindung zwischen Fernbedienung und Fluggerät, sowie etliche Automodi in den Geräten selber.

Möchte man Gewässer abfliegen, ist die Akkulaufzeit schon eine wichtige Größe. Es bringt schließlich nichts, wenn die Drohne nur 500m schafft bevor der Akku alle ist. Zumal die Akkus auch noch relativ teuer sind. Eine Flugdauer laut Herstellerangaben um die 30min halte ich hier für das Minimum.

Auch die Verbindungsstabilität ist wohl einer der wichtigsten Punkte. Schließlich möchte ja niemand, dass die Drohne plötzlich auf der anderen Seeseite verschollen geht. Die teureren Modelle besitzen dabei einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Billigfliegern. Sie sind nämlich über Satelliten verbunden, wohingegen günstigere Modelle mit W-Lan arbeiten. Da ist bei zu großer Entfernung oder wenn ein Baum im Weg ist, dann plötzlich einfach Schluss.

Ein weiterer Punkt, der den Preis mitbestimmt, sind Automatikmodi und Hindernissensoren. Drohnen unter 1000 Euro sind hier nur mit dem nötigsten ausgestattet. Gerade, wenn man aber auch mal alleine unterwegs ist und die Drohne einem folgen soll oder man fliegerisch noch nicht so begabt ist, machen diese Modi sehr viel Sinn. Auch wenn man mal einem Baum zu nahekommt, kann so ein Hindernissensor Gold wert sein. Er sorgt dafür, dass die Drohne anhält und sich nicht weiter in Richtung Hindernis bewegt.

Auch im Bereich der Kamera tut sich so einiges von Model zu Model. Günstige Varianten haben oft eine starre Kamera verbaut, die oft auch leider nur in HD aufnehmen kann. Full HD sehe ich aber heute schon als Standard an. 4K Aufnahmen waren mir persönlich nicht so wichtig aber in ein paar Jahren denkt man darüber wahrscheinlich auch schon wieder anders. Die Kamera sollte also auf alle Fälle schwenkbar und an einem Gimbal aufgehangen sein. Nice to have… einen Zoom in der Kamera. So kann man aus größeren Höhen auch Fische beobachten ohne sie zu spooken und auch filmerisch bieten sich völlig neue Möglichkeiten.

Unschlagbar dieses Packmaß!

“Drohnen, die etwas taugen haben eben leider ihren Preis und fangen um und bei 700 Euro an.”

Alles andere ist meist Spielzeug, was sich gerade für Einsteiger schwer fliegen lässt, da Stabilisationsmodule fehlen, die die Drohne auch bei etwas Wind sicher in der Luft halten.

Welche soll es denn nun sein?

DJI Mavic II zoom - TOP!

Wer lange etwas mit seinem neuen Spielzeug anfangen will und wer die oben angesprochenen Punkte ebenso für wichtig empfindet, dem empfehle ich die Macvic Modelle von DJI. Es gibt sie bereits in der zweiten Generation und sie besitzen einen weiteren sehr interessanten Vorteil, das Packmaß. Man muss keinen riesigen Koffer mitschleppen und so ist sie auch immer wirklich dabei.

Wem die neusten Modelle einfach zu teuer sind, der kann sich natürlich mal auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Ich bin davon allerdings kein Freund, denn gerade als Einsteiger weiß man gar nicht, worauf man wirklich achten muss.

“Auch die DJI Spark ist eine günstigere Alternative, die für die Meisten sicherlich ausreichend ist.”

Wie lange braucht man um eine Drohne sicher zu steuern?

Das hängt natürlich immer etwas von jedem selbst ab, aber wer schon einmal eine Playstation bedient hat, sollte keine großen Probleme haben. Ich war selbst erstaunt darüber, wie leicht das eigentlich ist. Start und Landung machen die Geräte meist von alleine. Man schiebt einen Regler von links nach rechts, bestätigt den Auftrag und schon führt die Drohne die Anweisung aus.

Laichende Fische weit draußen - darum beißt nichts!
Überblick verschaffen aber die Drohne immer im Auge behalten!

Auch wenn man einmal den Überblick verloren hat, kommt die Drohne auf Knopfdruck selbstständig wieder nach Hause. Gleiches gilt auch, wenn der Akku sich langsam dem Ende neigt. Solange man nicht dicht über dem Wasser fliegt und Hindernisse im Weg sind, kann eigentlich bei den ersten Flugversuchen nicht viel schief gehen. Nach den ersten 10 Akkus läuft die ganze Sache dann schon wesentlich routinierter ab.

“Was man für gute Filmaufnahmen allerdings wirklich üben muss, ist die Joysticks wirklich in Zeitlupe zu bewegen, ansonsten verwackeln die Aufnahmen schnell oder sind sehr ruckelig.”

Rechtliche Grundlagen

Grundsätzlich sagt einem die App von DJI wo man sich befindet und ob man dort fliegen darf. Nichts desto trotz sollte man sich natürlich immer im Vorfeld über Flugverbotszonen informieren.

Einen Drohnenführerschein braucht man nur für größere Modelle mit einem hohen Gewicht. Was aber für alle Mittelklasse Drohnen gilt, ist:

  1. Eine feuerfeste Plakette mit Namen und Anschrift des Besitzers.

  2. Eine Versicherung (manchmal auch durch Haftpflicht mit abgedeckt)

  3. Fliegen nur im Sichtbereich

Auf www.drohnen.de findest du alle notwendigen Informationen noch einmal ausführlich zum Nachlesen!

Auch solltet ihr immer darauf achten, dass ihr niemanden mit euren Flugaktivitäten belästigt. Seien es nun andere Angler oder Menschen, die ebenso wie wir am Gewässer ihre Ruhe suchen. So eine Drohne ist nämlich nicht gerade leise und das Brummen der Motoren kann auch andere schnell nerven.

Meiner Erfahrung nach reagieren Wasser- und andere Vögel nicht verängstigt auf ein solches Fluggerät. Wie es bei anderen Wildtieren aussieht, kann ich noch nicht sagen. Man sollte es trotzdem vermeiden den ganzen Tag mit dem Teil über den See zu fliegen und im Zweifel lieber abdrehen, wenn man merkt, dass Wildtiere mit Panik und Flucht reagieren.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Artikel einige Fragen beantworten und wünsche euch viel Spaß, solltet ihr euch eine Drohne zulegen. Offene Fragen und Anregungen könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben oder mich persönlich anschreiben.

In diesem Sinne – Guten Flug!

Euer Karsten

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